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WER DAHINTER STEHT

MUSIK, DIE ICH BESONDERS GERNE MAG

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BETH HART (MIT JOE BONAMASSA): «I’D RATHER GO BLIND»

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VINCE GILL: «ONE MORE LAST CHANCE»

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DELBERT MCCLINTON:  «OLD WEAKNESS»

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OOPS, DUMM GELAUFEN

Diesen Song habe ich vor etwas mehr als zehn Jahren geschrieben, er erzählt eine leicht unanständige Geschichte: Sie verlässt ihn, er besäuft sich mit einem Kumpel und anschliessend machen sie sich auf ins Rotlichtviertel. Nun ratet mal, wem unser Unglücksrabe im Separée von «Mama¨s Red Saloon» begegnet …

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2021: ERINNERN SIE SICH NOCH?

Video über die Corona-Pandemie in Basel. Produziert im Auftrag des Ethischen Forums Binningen Bottmingen.

US-Krimiklassiker wie Chandler, Hammett oder McDonald
Blues von Beth Hart, Country von Vince Gill
Meine Stammbeizen Wulggegratzer und Rosarios Spuntino in Basel
Das Restaurant Forellensee in Zweisimmen
Das Rio Chama Steakhouse in Santa Fe
BMW-Motorräder und US-Oldtimer

Den Erdowahnsinnigen
Die Velowahnsinnigen
Amerikaner, die dem Donald zujubeln
Essig und das schlabberige gelbe Zeugs aus der Tube
Alle, die glauben, dass Islamismus nichts mit Islam zu tun hat
95 % dessen, was das Schweizer Fernsehen ausstösst

EIN PAAR KÜRZESTGESCHICHTEN, DIE ICH IN MEINER STAMMKNEIPE GESCHRIEBEN HABE

Er sitzt in seinem Stammlokal und sinniert über so wichtige Dinge wie den Ernst des Lebens oder ob er sich noch ein Bier bringen lassen soll. Im Hintergrund kämpfen die Kinks mit «Don’t Forget To Dance» gegen den hohen Geräuschpegel an und ihm wird bewusst, wie viel banales Popgedudel er sich berufs- und sonstwie bedingt in den vergangenen paar Jahrzehnten hat reinziehen müssen.

 

«Alter, Du wirst alt.» sagt er zu sich. «Bestell Dir noch ein Bier, aber untersteh Dich, die Kellnerin anzulabern und ihr mitzuteilen, dass früher alles besser war, insbesondere die Musik.» Das kleine Selbstgespräch erweist sich als überflüssig, der Pegel im Glas ist unter die kritische Dreizentimetermarke gefallen, das zweite Bier wird in diesem Moment vor ihm aufgebaut. Wofür hat man schliesslich ein Stammlokal.

 

Inzwischen hat sich Ray Davies verabschiedet und er hört nicht mehr aufs Radio sondern mehr auf das Stimmengewirr rund um ihn herum. Nach vielleicht zwanzig Minuten erklingt das Intro zu «I Walk the Line» und für ein, zwei Sekunden wird es still im Lokal. Er nimmt’s als gutes Zeichen, bezahlt und geht nach Hause.

Er sitzt in seinem Stammlokal und sinniert über so wichtige Dinge wie den Ernst des Lebens oder ob er sich noch ein Bier bringen lassen soll. Er hat ein schlechtes Gewissen und entscheidet sich für den Ernst des Lebens, was in diesem Fall dasselbe bedeutet wie ein weiteres Bier.

 

«Grüezi, min Namme isch Affetranger, säged Si, sin Si für d Telefonie in Ihrem Betrieb zuschtändig?»

 

Er schaut sich in seinem Büro um und sieht – wenig überraschend – niemand, der für die Kommunikation zuständig sein könnte. Möglicherweise ist er selbst für die Kommunikation zuständig, schliesslich ist er Chef und Angestellter zugleich.

 

«Lieber Herr Affentranger» – in das «lieb» packt er soviel Süffisanz hinein wie möglich  – «Lieber Herr Affentranger, ich bin eine Ein-Mann-Bude. Ein Klick auf meine Homepage hätte gereicht, und Sie hätten sich den Anruf sparen können. Meine monatlichen Festnetz-Telefoniegebühren bewegen sich im zweistelligen Rappenbereich. Was mein Handy betrifft, sind es kaum mal mehr als vier Franken im Monat. Was also fällt Ihnen ein, mir meine Zeit zu stehlen?»

 

Kaum hat er den Hörer auf die Gabel geknallt, geht ihm durch den Kopf: Affentranger kann nicht wissen, dass bereits ein Vertreter einer Leasinggesellschaft angerufen hat, der die Kosten seiner Autoflotte optimieren wollte. Dass ihn gestern eine energische Dame über die Rabatte bei Bestellungen von mehr als 100’000 Blatt Fotokopierpapier informiert hat, und dass ihm zu Beginn der Woche jemand Toilettenpapier palettweise liefern wollte.

 

Er denkt sich: Affentranger hat bestimmt nie davon geträumt, Telefonverkäufer zu werden. Vielleicht hat er nach 30 Jahren bei der gleichen Firma seine Stelle verloren und nun mit über 50 keine Chancen mehr auf dem Arbeitsmarkt. Seine Frau hat ihn verlassen und sein Sohn hält ihn für einen Versager. Nein, Affentranger mag diesen Job nicht, es kostet ihn jedes Mal viel Überwindung, einen Anruf zu machen. Nachts kann er nicht schlafen, weil er nicht weiss, wie er die Hypothekenzinsen für sein winziges Einfamilienhäuschen im Grünen begleichen soll.

 

Nein, denkt er, der Affentranger ist eine arme Sau und hat es nicht verdient, von ihm so abgeputzt zu werden. Das Bier kommt. «Zum Wohl», sagt die Kellnerin. «Danke», sagt er und «Proscht, Affetranger».

Er sitzt in seinem Stammlokal und sinniert über so wichtige Dinge wie den Ernst des Lebens oder ob er sich noch ein Bier bringen lassen soll. Wie fast immer gewinnt das Bier, der Ernst des Lebens kann warten.

 

Im Hintergrund verschwimmen die Geräusche. Radio 32, dessen «Oldies but Goldies»-Jingles ihm im Drei-Minuten-Takt auf den Sack gehen, verschmilzt mit dem Geplauder zweier TV-Moderatoren, die ein Snookers-Turnier kommentieren. Die lautstarke Analyse des gestrigen FCB-Spiels an der Bar wird abgefedert durch die Wirtin, die einem Angestellten ein paar Besorgungen aufträgt. Eine Frau mit zu blonden Haaren und zu roten Lippen klagt ihrer Tischnachbarin, dass Männer Arschlöcher sind.

 

Er hört alles und nichts, alles steht still. Happy Hour.

MEIN BERUFLICHER WERDEGANG

Aufgewachsen bin ich in Basel. Nach dem Abitur und Studien an der Uni Basel (Deutsch, Geschichte und Latein) habe ich die Journalistenschule absolviert. Zunächst arbeitete ich für verschiedene Schweizer Tageszeitungen und Magazine. Danach wechselte ich das Medium und wurde Moderations- und Musikchef bei einem der grössten Schweizer Privatradiosender. 

1995 habe ich den Schritt in die Selbständigkeit gewagt, seither habe ich vier Werbe- und Kommunikationsagenturen entweder mit Partnern oder alleine geführt.

EIN PAAR MEINER SONGFAVORITEN

MEIN MUSIKALISCHE VERGANGENHEIT

Ich habe immer gerne Musik gemacht. In jungen Jahren war ich Sänger und Keyboarder in einer Hardrock-Band, danach entdeckte ich meine Liebe zur Country Music. 

Meine Band «Baton Rouge» war in der Schweiz recht erfolgreich und unsere drei CD’s stiessen auf erfreuliche Resonanz. Bei «Baton Rouge» agierte ich ebenfalls als Sänger, wechselte aber von den Keyboards zur Gitarre. Leider musste ich inzwischen wegen einer Sehnenerkrankung auf das Musik machen verzichten.

Er sitzt in seinem Stammlokal und sinniert über so wichtige Dinge wie den Ernst des Lebens oder ob er sich noch ein Bier bringen lassen soll. Im Hintergrund kämpfen die Kinks mit «Don’t Forget To Dance» gegen den hohen Geräuschpegel an und ihm wird bewusst, wie viel banales Popgedudel er sich berufs- und sonstwie bedingt in den vergangenen paar Jahrzehnten hat reinziehen müssen.

 

«Alter, Du wirst alt.» sagt er zu sich. «Bestell Dir noch ein Bier, aber untersteh Dich, die Kellnerin anzulabern und ihr mitzuteilen, dass früher alles besser war, insbesondere die Musik.» Das kleine Selbstgespräch erweist sich als überflüssig, der Pegel im Glas ist unter die kritische Dreizentimetermarke gefallen, das zweite Bier wird in diesem Moment vor ihm aufgebaut. Wofür hat man schliesslich ein Stammlokal.

 

Inzwischen hat sich Ray Davies verabschiedet und er hört nicht mehr aufs Radio sondern mehr auf das Stimmengewirr rund um ihn herum. Nach vielleicht zwanzig Minuten erklingt das Intro zu «I Walk the Line» und für ein, zwei Sekunden wird es still im Lokal. Er nimmt’s als gutes Zeichen, bezahlt und geht nach Hause.