Basel war vor unserer Zeitrechnung bereits von den Kelten besiedelt. Die strategisch günstige Lage hat die Römer um 30 vor Christus dazu veranlasst, ihre Militärkontingente auf dem Münsterhügel zu stationieren.
Prägend für die Entwicklung der Stadt war danach vor allem die Gründung der Universität im Jahre 1460. Dadurch kamen zahlreiche Gelehrte nach Basel, das sich in ein Zentrum des Humanismus verwandelte.
Die Reformation brachte schliesslich die Seidenweberei und -färberei, woraus die heutigen Pharma- und Chemiekonzerne hervorgingen.
Städte, die etwas auf sich halten, haben sich oft einen mythischen Gründer zugelegt. Im griechischen Theben beispielsweise sah man den sagenumwobenen König Kadmos in dieser Rolle, in Rom die «Wolfskinder» Romulus und Remus. Basel war lange Zeit nicht in der Lage, einen derartigen Gründer zu präsentieren. Immerhin konnte man auf Kaiser Heinrich II. verweisen. Dieser hatte das Münster saniert und im Jahr 1019 neu weihen lassen, womit er auch der Stadt zu neuem Glanz verhalf.
Die Frage nach den Anfängen von Basel war damit allerdings nicht beantwortet. Im 16. Jahrhundert wurde in diesem Zusammenhang von Gelehrten, die mit der Antike vertraut waren, Lucius Munatius Plancus ins Spiel gebracht.
Munatius Plancus war ein römischer Politiker des 1. Jahrhunderts v. Chr. und als solcher an den Auseinandersetzungen und Bürgerkriegen beteiligt, die zum Untergang der römischen Republik führten. Gemäss einer Inschrift an seinem Grab in der italienischen Stadt Gaeta war er der Gründer der Kolonien Lugdunum (Lyon) und Raurica – römische Siedlungen in besetztem Gebiet, deren Rückgrat Soldaten im Ruhestand bildeten.
Im Herbst 1528 liess die Basler Regierung beim Kornmarkt am Haus zum Pfauen ein Bild des Römers anbringen.
Die Kenntnis der Grabinschrift gelangte auch nach Basel, wahrscheinlich dank einem 1511 erschienenen Buch des italienischen Humanisten Raphael Volatteranus. Sie dürfte auch den ersten grösseren Auftritt von Munatius Plancus in Basel inspiriert haben. Wohl im Herbst 1528 liess die Basler Regierung beim Kornmarkt am Haus zum Pfauen ein Bild des Römers anbringen. Dazu verfasste der Humanist Beatus Rhenanus (1485–1547) eine Inschrift, in der Munatius Plancus unter anderem als Gründer der Kolonie Raurica und als ältester Erleuchter der Region gerühmt wurde.
Dauerhaft in Verbindung zu Basel kam Munatius Plancus im November 1580. Seither steht seine Statue im Innenhof des Rathauses. Diese hat im Laufe der Zeit manchen zur Annahme verleitet, der Mann mit dem Goldhelm habe irgendwie etwas mit der Gründung von Basel zu tun. Wäre dem so, dann hätte die Stadt am Rhein einen Gründer, der dem lateinischen Historiker Velleius Paterculus als prinzipienloser Wendehals galt und von dem man erzählte, er habe an einem Gastmahl vor Kleopatra nackt als Meeresgott Glaucus getanzt.
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Das Basler Münster ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten und ein Wahrzeichen der Stadt Basel in der Schweiz. Das Münster prägt mit der roten Sandsteinausführung und den bunten Dachziegeln, seinen beiden schlanken Kirchtürmen und den sich kreuzweise durchdringenden Hauptdächern das Stadtbild. Die ehemalige Bischofskirche, heute evangelisch-reformiert, wurde zwischen 1019 und 1500 im romanischen und gotischen Stil erbaut.
Dem Basler Münster vorgelagert ist der nach ihm benannte Münsterplatz, der von vielen ehemaligen Domherrenhäusern gesäumt wird.
Das Basler Erdbeben von 1356 samt dem nachfolgenden Brand zerstörte alle Türme, verschiedene Gewölbe und Teile der Krypten.[5] Unter dem Baumeister Johann Parler, der zugleich Münsterbaumeister von Freiburg/Br. war, wurde die teilweise zerstörte Kirche wieder aufgebaut, und bereits 1363 konnte der Hochaltar wieder geweiht werden. Die vier Pfeiler im Innenbereich der Ostkrypta wurden betont archaisch gestaltet. Die Gewölbe über dem Kryptenumgang hatte es vor dem Beben nicht gegeben (s. o.). Die Arkadenbögen unter der Chorempore waren erhalten geblieben oder wurden originalgetreu ersetzt. Ab der Brüstung der Chorempore dominieren nun spätgotische Formen. Im Jahr 1414 entwarf Ulrich von Ensingen, der Erbauer der Münstertürme von Ulm und Strassburg, die Pläne zum Ausbau des nördlichen Georgsturms; vollendet wurde dieser 1428. Der südliche Martinsturm hingegen wurde erst am 23. Juli 1500 von Hans von Nussdorf fertiggestellt. Damit galt das Münster offiziell als vollendet.
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Das Historische Museum Basel gilt mit seinen drei Häusern als das bedeutendste kulturhistorische Museum am Oberrhein. Es sammelt, bewahrt, dokumentiert und erforscht relevante Zeugnisse des kulturellen Erbes für künftige Generationen, vermittelt den Besucherinnen und Besuchern die Geschichte Basels und ist auch ein Ort der Auseinandersetzung mit Gegenwart und Zukunft.
Das Historische Museum Basel in der Barfüsserkirche zeigt seit 1894 ausgewählte Themen zur Geschichte Basels von der Vorgeschichte bis heute. Einen Schwerpunkt aus der Zeit vor der Reformation bilden kirchliche Kunstwerke, unter welchen der Basler Totentanz und der Basler Münsterschatz zu den Highlights gehören. Im Untergeschoss werden unter dem Leitthema «Wege zur Welterkenntnis» die Basler Wirkteppiche mit den Lebens-und Phantasiewelten des Mittelalters, die Sammlungen der Renaissance- und Barockzeit mit der Kunstkammer als Weltmodell sowie das reiche archäologische Erbe der Region gezeigt. Zu den weiteren kulturgeschichtlichen Höhepunkten zählen das Münzkabinett und die Burgunderbeute.
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Der Rheinsprung führt vom Grossbasler Brückenkopf der Mittleren Brücke am Hang des Rheinufers empor bis zur Ecke des 1842-1849 an der Stelle des alten Augustinerklosters erbauten Museumsgebäudes und findet seine Verlängerung in der Augustinergasse. In seinem Verlauf überwindet er eine Höhenunterschied von rund 16 Metern. Der steile Anstieg am unteren Gassenanfang wird etwa nach zwei Dritteln der Wegstrecke etwas flacher, um im letzten Abschnitt eben auszulaufen. Die Elftausendjungfern-Treppe sowie das Archivgässlein verbinden den Rheinsprung mit dem höher gelegenen Martinskirchplatz und der Martinsgasse. Rheinseits wird die Fahrbahn von einer geböschten Stützmauer abgefangen, die in zwei Baulücken der uferseitigen Häuserzeilen zutage tritt.
Aus vor- und frühmittelalterlicher Zeit ist über den Rheinsprung nichts bekannt. Grössere Bedeutung erlangte der Weg vermutlich erst nach dem Bau der Rheinbrücke 1225/26. Mitte des 13. Jahrhunderts wird er erstmals in einer Urkunde des Leonhardsstifts «an dem Sprunge Reno» genannt, vermutlich wegen seiner Steilheit. Weitere frühe Bezeichnungen sind «an der Rinhalden», «am Martinsberg» oder nur «am Sprung».
Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt
Direkt am Ufer erstreckte sich spätestens seit dem 14. Jahrhundert ein schmales Grundstück, das ursprünglich der Adelsfamilie der Schaler gehörte und 1460 dem Rat übergeben wurde, der hier die neu gegründete Universität (Nrn. 9-11) einrichtete sowie etwas rheinaufwärts ein städtisches Kornhaus errichten liess (Nrn. 19-21). Die Uferseite des Rheinsprungs ist seitdem, abgesehen von einigen Häusern am unteren Gassenanfang, stets in öffentlicher Hand geblieben. Das Gestade wurde 1592-1594 mit einer zinnenbewehrten Mauer befestigt, die im Abschnitt vor der Hochschule mehrere Basler Wappenschilde trug.
Über dem steil abfallenden unteren Ende des Rheinsprungs erhebt sich der Chor der Martinskirche mit dem ehemaligen Kirchhof. Die mit Strebepfeilern bewehrte Mauer des Kirchhofs ist vermutlich im 13. Jahrhundert oder früher entstanden und wurde bei der Erbauung des neuen, 1398 geweihten Kirchenchores mit einer in der Mitte polygonal vorspringenden «Kanzel» versehen, die derjenigen (jüngeren) der Münsterpfalz gleicht. Dem Fuss der Mauer sind kleine Fachwerkhäuser vorgebaut.
Der Rheinsprung hat nur minimale Veränderungen über sich ergehen lassen müssen. Eine starke Veränderung erfuhr der Rheinsprung durch den Neubau der palastartigen Gebäude des Reichensteiner- und des Wendelstörferhofs (Blaues und Weisses Haus) im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts.
Vor 780 Jahren wird das Stöckli erstmals urkundlich erwähnt, und mit ihm seine vermutlich ersten Bewohner. Da war zum einen der Priester Burchard, genannt Rechzagel, und zum anderen ein gewisser Heinricus, genannt Sigelin, zusammen mit seiner Frau Hedwig und seiner Tochter Elsina. Diese Familie gab dem Haus für mehrere Jahrhunderte seinen Namen – Sigelinshus. Sie hatte der Leonhardskirche und dem alten Spital an den Schwellen Zinsen abzugeben, das Haus musste also der Kirchgemeinde gehören. 1403 wird die Lage des Hauses in einer Urkunde eines Besitzerwechsels beschrieben: «Das Ortshuse und Hofstat vor und hinder genannt Sigelins Hus, gelegen bi den Barfüssern zwischent dem Birsich und Johans von Costentz Huse des Kaufmanns, das ir lidig eygen ist.» und ebenso 1447: «Haus und Hofstat, von alters her Sigelinshus genannt, mit dem Vorhöflein, das bei der Mauer beim Birsigsteg gelegen ist, mit dem Steg zur neuen Schol, an dem Ort, bei dem Birsig und gegen das Gotzenhuse (Barfüsserkirche) über, und neben dem Haus zer Schär.»
1517 legte der Müller Hannsen Beckel dem Fünfergericht einen Kaufbrief von 1447 vor, der seine Besitzverhältnisse auf den Anbau bestätigte. Dieser Anbau stand vor dem heutigen Stöckli und wird als «zu einer Mühly erbauen» beschrieben. Der Nachbar des Müllers, der Steinmetz, verkaufte diesem seinen Hausteil 1519. Nun wurde das Haus eine Einheit und und Barfüssermühle genannt.
Die wohl grösste Handänderung, die bis in die Gegenwart reicht, vollzog sich wohl 1644, als Ulrich Rosenmundt ins Sigelinshaus kam. Er eröffnete hier eine Weinschenke und wurde Weinmann (Wirt) genannt. Das bedeutete auch das Ende des Hausnamens aus dem Jahr 1314. Rosenmundt wünschte sich für seine Weinschenke einen klangvolleren Namen, und so wurde es das Sterneneck. Weder ihm noch seinem Nachfolger war jedoch das Glück beschieden, und beide gingen pleite – vermutlich weil genau gegenüber das Gasthaus Schiff lag, das für die kleine Weinschenke eine zu grosse Konkurrenz darstellte.
Erst 1776 ist wieder eine Weinschenke bezeugt, und zwar, als der Pastetenbeck Daniel Scholer die Liegenschaft übernahm. Zwar konnte er die Summe Geldes nicht alleine aufbringen, und er borgte sich 600 Thaler beim Almosenamt. Leider konnten er und seine Frau das Geld bis 1792 nicht an das Almosenamt zurückzahlen, so dass sie froh waren, als sich der Metzger Johann Jacob Ritter für das Haus interessierte. Sein Sohn reichte in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Gesuch ein für einen Umbau der Liegenschaft.
1867 gab es einen weiteren wichtigen Wechsel im Sterneneck. Ludwig David Ritter und seine Ehefrau Fanny dürften die ersten Wirtsleute gewesen sein, die dem Wirtshaus den Namen «zum alten Stöckli» gaben.
Quelle Stünzi 1983, ohne Seitenzahlen
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Jakob Sarbach war ein fähiger Steinmetz dem im Jahr 1468 aufgetragen wurde den Brunnen auf dem Fischmarkt neu zu errichten. Fälschlicherweise ging die Nachwelt lange davon aus, dass die ganze Säule bis auf die drei Hauptskulpturen, gar der ganze Brunnen, von ihm stammten. 1952 legte Dr. Annie Kaufmann-Hagenbach in ihrer Abhandlung über die Basler Plastik des 15. und frühen 16.Jh überzeugend dar dass es sich anders verhält.
Der im Jahr 2004 renovierte Fischmarktbrunnen am Ort wo er seit der Umgestaltung des Platzes 1908/09 steht (links). Rechts das umlaufende Band mit den Engeln in der untersten Schmuckpartie der Brunnensäule.
Frau Hagenbach führte aus, dass an der Brunnensäule viel mehr auf die Zeit vor Sarach zurückgeht als bislang angenommen. Der Brunnen an sich geht ziemlich sicher auf die Zeit nach der Umgestaltung des Areals um den heutigen Fischmarkt zurück. Bis in die zweite Hälfte des 14.Jh floss hier der Birsig offen zum Rhein. Ein echter Platz entstand offenbar erst um 1386, nachdem der Fluss an dieser Stelle überdeckt worden war.
Allerdings gab es mit dem Lumpelbrunnen bereits nachweislich 1378 einen Brunnen an der heutigen Stadthausgasse. Dieser wurde mit Wasser aus einer Quelle gespiesen, die beim dortigen Haus zum Enker entsprang. Der später entstehende Fischmarktbrunnen bezog sein Wasser am Anfang ebenfalls aus einer Quelle, die wiederum im Totengässlein entsprang, was allerdings aber erst nach der Korrektur des Birsig realisiert wurde.
Eher Parler denn Sarbach
In den Jahren nach der Flusskorrektur entstand der Fischmarktbrunnen; laut Annie Hagenbach um 1390. Seinen Figurenschmuck schrieb sie nicht Jakob Sarbach zu, denn sein Stil weist ihn als Schöpfung des 14.Jh aus. Im fraglichen Zeitraum drängt sich die Bauhütte der Parler auf. Mit Johannes Parler dem Dritten aus Gmünd arbeitete nach dem Erdbeben 1356 ein bedeutender Vertreter des kunstfertigen Geschlechts nachweislich in Basel.
Johannes lebte noch 1391, und mit Michael Parler dem Dritten hatte er auch einen begabten Sohn im besten Alter. Michael tritt 1383 als Werkmeister in Strassburg auf, wo er Werke hinterliess die eine bemerkenswerte Verwandtschaft mit Skulpturen am Fischmarktbrunnen aufweisen. Hagenbach erkennt sowohl in den drei Hauptfiguren Maria, Johannes und Petrus wie auch in den kleineren Figuren den Stil den die Parler pflegten.
Der venezianische Konzilssekretär Andrea Gattari beschrieb das Bauwerk 1433 als einen sehr grossen Brunnen mit «unserer lieben Frau und zwei Heiligen daran». In diesen Brunnen versenkten an einem festgelegten Tag die Fischer ihre Kästen, um sie «teuer wie Blut» zu verkaufen. Nebst dem Brunnen beeindruckte den Venezianer offenbar auch der lokale Fischpreis. Die Schilderung erklärt den Ursprung des Brunnennamens.
Zentrum des Fischhandels
Die Fischerzunft hatte ihr Domizil seit der Mitte des 15.Jh im Haus Zur Goldenen Büchse am Fischmarkt. Die Nähe zum Rhein spielte spielte beim Standort des Zunfthauses wie auch des Fischmarkts eine wichtige Rolle. Beim Brunnen standen die Bänke auf denen der Fisch verkauft wurde. Im Brunnen ruhten die Käfige mit lebenden Fischen, damit die Tiere ganz frisch verkauft werden konnten. Für tote Fische gab es eine spezielle Bank.
QUELLE: altbasel.ch
AM FISCHMARKT
Die Geschichte liebt die Ironie. Ausgerechnet im gemütlich klingenden «Haus zum Sessel» in der Basler Altstadt logierte der unbequemste Geist seiner Zeit: Erasmus von Rotterdam. Weiter unten im selben Haus befand sich die Druckerei von Johannes Froben und die war der eigentliche Grund, weshalb der holländische Gelehrte überhaupt den Rhein hoch gereist war. Nicht überall gab es so gutes Papier und nicht überall einen so berühmten Drucker wie Froben.
Auch Erasmus liebte die Ironie – aus Sicherheitsgründen. Seine pikanten Ideen hüllte er in den Mantel der Satire, wie etwa in seinem triefend ironischen Werk «Lob der Torheit». Erasmus’ mit Abstand kühnster Wurf aber waren die Zeilen, die Frobens Druckerei 1516 verliessen: die neue Bibel. Das Buch war eine Operation am offenen Herzen der Kirche. Und eine ungeheure Dreistigkeit. Seit 382 galt die Version des Hieronymus als unverrückbares Wort Gottes. Jetzt kam Erasmus und warf sie über den Haufen.
Die Kirche sollte besser werden, fand der Gelehrte, echter, ehrlicher, näher an dem, was Jesus gemeint hatte. Und ausserdem weniger autoritär. Die Kirche verbot den einfachen Leuten das Lesen in der Bibel, Erasmus rief sie dazu auf. Jeder, forderte er, sollte sich kritisch mit dem Buch der Bücher befassen. So würden nicht nur die vielen Fehler der alten Bibel offensichtlich, es würde auch klar, dass darin nichts stand von Mönchtum und Zölibat, nichts vom Ablasshandel und nichts von einem Papst. Erasmus wollte nichts weniger als eine Reform der Kirche.
Erasmus schrieb permanent. Er korrespondierte mit Thomas Morus, mit Papst Leo, mit Martin Luther. Als Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte, stützte er sich auf den in Basel gedruckten Text. Zwingli bot Erasmus das Zürcher Bürgerrecht an. Aber trotz vieler Gemeinsamkeiten gingen Erasmus die Forderungen der Reformatoren zu weit. Er war sich sicher, dass der offene Bruch mit dem Vatikan über kurz oder lang zu Religionskriegen führen musste. Und das war dem holländischen Pazifisten der Streit um den Glauben nicht wert.
Zuletzt überrollte Erasmus der Wandel, den er angestossen hatte. Als in Basel die Reformation durchgesetzt wurde, ging er nach Freiburg im Breisgau. Er kam erst kurz vor seinem Tod zurück. Dass der 1492 zum katholischen Priester geweihte Holländer im reformierten Basler Münster ein Ehrengrab erhielt, illustriert seinen Status. Und à la longue behielt er Recht. Was heute in reformierten Kirchen gelehrt wird, ist in vielen Fragen näher bei Erasmus als bei Luther.
Das Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig präsentiert 5000 Jahre Kultur aus dem Mittelmeerraum. Ägypten, der Vordere Orient, Griechenland und Italien von 4000 v. Chr. bis 400 n. Chr. bilden die Das Museum versteht die Antike als Fundament und Anregung für die Gegenwart. In Sonderausstellungen und Programmen werden die antiken Kulturen lebendig. Im Dialog mit den Gästen werden Verbindungen über Epochen und Kulturen hinweg geschaffen.
Das Antikenmuseum Basel ist eines der fünf staatlichen Museen des Kantons Basel-Stadt.
ST. ALBAN-GRABEN 5
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Der Lohnhof ist ein historischer Gebäudekomplex in Basel. Er befindet sich bei der Leonhardskirche am Kohlenberg in der Grossbasler Altstadt.
Der damals noch namenlose Bau wurde 1206 als Chorherrenstift des Augustinerordens erstellt. Eine erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1668. Der Vorsteher über das städtische Bauwesen zahlte die Löhne an die Handwerker, daher der Name. Der Vorgängerbau des Lohnhofes und der Leonhardskirche war eine Saalkirche, die wahrscheinlich im 11. Jahrhundert erstellt worden war. Dort war im 12. Jahrhundert auch ein Kloster, von dem nur die Friedhofhalle bestehen blieb.
1821 zog die Kantonspolizei im Lohnhof ein. Da viele Gefängnisse in den Türmen der Stadtmauer aufgegeben wurden, musste nach einer neuen Lösung gesucht werden. Amadeus Merian entwarf im Lohnhof ein Gefängnis, das 1835 seinem Zweck übergeben wurde. Das Vorhaben war früher am Widerstand von kirchlichen Kreisen gescheitert, da man kein Gefängnis unmittelbar neben der Kirche wollte. 1839 hatte Merian, der inzwischen den Posten des städtischen Baumeisters übernommen hatte, auch die Idee, die Polizeidirektion im Lohnhof unterzubringen. Das geschah fünf Jahre später, und der Architekt leitete auch den Um- und Ausbau im Jahr 1853.
1995 wurde der Waaghof gebaut und das Gefängnis dorthin verlegt. Im Lohnhof befinden sich seither das Hotel «Au Violon» (der Name ist eine Anspielung auf das ehemalige Gefängnis), ein Kleintheater, ein Jazzclub und ein Musikinstrumentenmuseum. Der letztgenannte Bau stammt vom Architekturbüro Morger & Degelo. Im Pförtnerhaus befindet sich heute ein Tagesheim.
Seit 2017 befindet sich hier in einer neu konzipierten örtlichen archäologischen Informationsstelle die Ausstellung Basel, 1070–1358 n. Chr.: Mittelalterlicher Stadtmauerturm, in der Forscher die Auswirkungen des großen Basler Erdbebens von 1356 rekonstruiert haben. Im Eckturm des Lohnhofs als Teil der ehemaligen Stadtmauer sind die Bebenschäden noch heute sichtbar.
Das Rathaus ist ein Repräsentationsbau in der Schweizer Stadt Basel. Das direkt am Basler Marktplatz liegende Gebäude fällt durch seinen roten Sandstein und den markanten Turm auf. An derselben Stelle wurde 1290 das politische Zentrum Basels etabliert, das es bis zum heutigen Zeitraum in seiner institutionellen Form noch immer darstellt.
Das sogenannte Richthaus wurde durch das Basler Erdbeben im Jahr 1356 zerstört. Alle Aktenbestände und Urkunden gingen verloren. Als Ersatz wurde der sogenannte «Palast der Herren» gebaut. 1501 trat Basel der Eidgenossenschaft bei. Der Grosse Rat, der damals keine Kosten scheute, beschloss 1503, einen Neubau mit einer Verbindung zum «Palast der Herren» zu errichten. Die Bauarbeiten verliefen von 1504 bis 1514. In dieser Zeit entstanden auch die Wappen der Orte (Kantone) auf den Zinnen. Der ursprüngliche «Palast der Herren», der sich seither im Hintergrund befindet, wurde in den Jahren 1517 bis 1521 aufgestockt und der damalige Grossratssaal eingerichtet.
Hans Holbein der Jüngere wurde 1521 mit der Bemalung dieses Saales und Hans Bock der Ältere mit der Restaurierung beauftragt. Bock schuf 1608/1609 auch die Gemälde Josaphat ermahnt die Richter und Herodes von Hyrcanus an den Seitenwänden unter den Arkaden des Innenhofs und das Jüngste Gericht über der Treppe auf der rechten Seite. Außerdem malte er bis 1611 an der Fassade das Basler Wappen, Darstellungen von Siegesgöttinnen mit Palmzweigen und eines Kinderfestumzuges.
Die Überreste des nach dem Basler Erdbeben erstellten Palastes sind die ältesten Teile des Rathauses, gefolgt vom spätgotischen Mittelbau mit den drei Bogeneingängen und dem goldenen Türmchen aus dem Jahr 1507. Die Uhr schuf Meister Wilhelm im Jahr 1511.
Zwischen 1606 und 1608 entstand die nördlich angrenzende «Vordere Kanzlei». Um den Bau möglichst einheitlich zu gestalten, entschied man sich für eine Scheinarchitektur: obwohl das spätgotische Zeitalter vorbei war, wurden Elemente dieser Epoche verwendet.
Die eisernen Gitter vor der Eingangshalle stammen aus dem Jahre 1611, die Bronzetafel von 1537 am rechten Pfeiler erinnert an die früheren Hochwasser des heute unterirdisch fliessenden Birsig.
1898 bis 1904 kamen im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Marktplatzes, dem Wachstum der Stadt und der neuen Kantonsverfassung rechts der Turm und links der Trakt mit dem Erker dazu. Umbauten folgten in der Formensprache der Neugotik und der Neurenaissance. Der bisherige Grossratssaal wurde gleichzeitig abgebrochen und zwischen 1901 und 1904 durch einen neuen Saal mit Nebenräumen ersetzt.
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Der Fasnachts-Brunnen ist ein vom Künstler Jean Tinguely geschaffener Brunnen und steht auf dem Theaterplatz in der Schweizer Stadt Basel. Er wurde zwischen 1975 und 1977 an der Stelle der Bühne des alten, abgebrochenen Stadttheaters gebaut und war ein Geschenk des damals 50-jährigen Grossverteilers Migros an die Stadt Basel.
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Das Naturhistorische Museum Basel «Archive des Lebens» ist ein Naturkundemuseum in Basel. Es wurde 1821 gegründet und ist seit 1849 im damals eröffneten Museum an der Augustinergasse. Es deckt die meisten Bereiche der Naturwissenschaften ab. Sein Auftrag ist das Erweitern, Bewahren, Erforschen, Dokumentieren und Vermitteln der naturwissenschaftlichen Sammlungen. Direktor Hans Walter Schaub modernisierte von 1959 bis 1979 die Präsentation.Auf einer Fläche von rund 2100 m2 zeigt das Museum Dauerausstellungen zu verschiedenen Themen: Schauplatz Natur (Vögel, Säugetiere & Mineralien der Schweiz), Ammonit & Donnerkeil (Versteinerungen der Region Basel), Feuer & Wasser (Dynamik der Erde), Dino & Saurier (Dinosaurier & ihre Umwelt), Mammut & Säbelzahntiger (Evolution der Säugetiere), Tintenfisch & Schmetterlinge (Wirbellose Tiere), Quagga & Dodo (bedroht & ausgestorbene Arten), Wal & Fisch (Fische, Frösche und Reptilien), Schlupfloch (Entwicklung eines Schwalbenschwanzes vom Ei zum Falter). Auch lebende Tiere können beobachtet werden: Honigbienen und eine Kolonie von Blattschneiderameisen.
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